Traubenübernahme: Übernahmetröge und Kippgossen

Die Drehgeschwindigkeit ist entweder mechanisch (über einen Hebel oder Drehregler) oder elektronisch über eine zentrale Kellerei-Steuerung regelbar, um die Transportmenge auf nachfolgende Arbeitsgeräte abzustimmen (z.B. auf die maximale Verarbeitungsmenge am Rütteltisch). Über die Geschwindigkeit wird außerdem die Schonung der Weintrauben geregelt, sodass der Transport für unterschiedliche Traubensorten und Zustände des Erntematerials optimiert werden kann.

Im Gegensatz zur Fixierung der Schnecke mit einem Rundblech am Boden des Übernahmetrogs bietet die freie Lagerung auf Polyamid-Bändern Vorteile im praktischen Betrieb. Einerseits erfolgt der Transport der Trauben schonender und verstopfungsfrei, weil das potenzielle Hindernis durch das Befestigungsblech wegfällt. Andererseits erleichtert dir über die gesamte Länge gegeben freie Zugänglichkeit der Schnecke die Reinigung. 

Liegt der Übernahmetrog unter dem Geländeniveau der Kellerei, kann für einen möglichst schonenden Transport die Ausstattung mit einer Hubanlage erfolgen. Kostengünstigere Alternativen sind Förderbänder und Pumpen.

Vor allem bei der Anlieferung von zugekauften Weintrauben erweist sich das optional integrierte Wiegesystem als besonders hilfreich zur Kontrolle der Liefermengen. Bei WOTTLE sind Wiegesysteme auch geeicht verfügbar, wobei in aller Regel die auf 10 kg genaue Standard-Wiegung praktisch ausreichend ist. Alle Messergebnisse können zu Zwecken der Nachkontrolle digital aufgezeichnet werden (je nach Gegebenheiten im jeweiligen System der Kellerei oder in der WOTTLE Cloud). 

Zur Optimierung v.a. für die Maschinenernte können WOTTLE Übernahmetröge mit einem eigenen Siebboden, der eine darunter liegende Saftwanne erzeugt, ausgestattet werden. Außen wird die Saftwanne über einen Kugelhahn zugänglich, sodass der bei der Übernahme abtropfende Saft bequem über eine Pumpe in den entsprechenden Tank zum Abseihen weitergeleitet werden kann. 

Antrieb: Je nach Einbausituation vor Ort kann die Schnecke mit mit Kette (mehr Platzbedarf) oder direktem Antrieb über einen Getriebemotor ausgestattet werden. Abhängig vom Fassungsvermögen (1,5 bis 5 to bzw. 6 bis 12 to) wird auf entsprechend starke Motoren zurückgegriffen.

Türlverschluss: Das Türl für den kontrollierten Saftablauf kann per Hebel oder mit elektrischem Spindelmotor geöffnet und verschlossen werden. 

Rohrstück mit Domtürl: Im Eintrittsbereich für die Schnecke kann für den besseren Schutz ein eigenes Rohrstück aufgeschweißt werden. Das Domtürl eröffnet die benötigte Zugangsmöglichkeit.

Grundsätzlich fertigt WOTTLE die Übernahmetröge nach Maß. Als besonders praxistauglich haben sich dabei folgende Maße mit Fassungsvermögen von 1,5 bis 12 to herausgestellt:

• Breite 1.500 mm, Beladekante vorne 680 mm, optionale Längen 2.500 mm (1,5 to), 3.000 mm (1,8 to), 4.000 mm (2,5 to), 5.000 mm (3 to), 6.000 mm (3,6 to)
• Breite 2.000 mm, Beladekante vorne 1.100 mm, optionale Längen 2.500 mm (2,5 to), 3.000 mm (3 to), 4.000 mm (4 to), 5.000 mm (5 to), 6.000 mm (6 to)
• Breite 2.500 mm, Beladekante vorne 1.250 mm, Länge 6.000 mm (8 to)
• Breite 3.450 mm, Beladekante vorne 1.500 mm, Länge 6.000 mm (10 to)
• Breite 3.450 mm, Beladekante vorne 1.600 mm, Länge 6.000 mm (12 to)

Im Bewusstsein für die hohe Beanspruchung des Materials werden WOTTLE Übernahmetröge besonders robust gefertigt. Durchgehende Schweißnähte, sauberer Schliff und stabile Konstruktion mit hohen Nirosta-Blechstärken machen sich vor allem beim Abladen großer Traubenmengen bemerkbar: Anders als marktbegleitende Produkte verformen sich unsere Übernahmetröge auch unter extremen Belastungen nicht und schonen damit die Schweißnähte. Auf Wunsch fertigen wir aber auch kostengünstigere Übernahmetröge mit geringerer Materialstärke.

Wie beim Übernahmetrog dient auch die Kippgossen-Schnecke der Beförderung der Trauben im Verarbeitungsprozess. Die erforderliche Dimension lässt sich von verschiedenen Faktoren ableiten:

• vertikaler oder horizontaler Weitertransport (bei letzterem muss die Steigung berücksichtigt werden)
• Fassungsvermögen der Kippgosse (also das zu trasnportierende Traubenvolumen)
• Zielqualität und Eigenschaften der zu verarbeitenden Trauben
• Gegebenheiten nachgelagerter Maschinen (insb. Mengen, die verarbeitet werden können)

Auch bei der Kippgosse sollten die Trauben möglichst schonend transportiert werden, um die übermäßige Bildung von Gerbstoffen (Tannine) zu vermeiden. Eine langsame, schonende Beförderung setzt eine ausreichende Dimensionierung voraus. Bei kleinem Durchmesser muss die Schnecke schneller laufen, um die gleiche Traubenmenge zu befördern - ein größerer Durchmesser wirkt sich daher immer traubenschonend aus. WOTTLE Schnecken für Kippgossen sind in den Dimensionen 180 mm bis 300 mm verfügbar.

Die zugeführte Traubenmenge muss auf die Verarbeitungskapazität der beschickten Maschine abgestimmt sein. Deshalb werden WOTTLE Kippgossen mit einem eigenen Regelmotor ausgeführt. Bei diesem lässt sich die Drehgeschwindigkeit einstellen, um die Transportmenge abzustimmen.